Eine Woche ist vergangen. Ich habe Geld, von welchem ich normalerweise sicherlich das ein oder andere Kleidungsstück, Haushaltsartikel, Zeitschriften oder irgendeine andere Sache gekauft hätte. Auch wenn es mir bei dem Fastenmonat nicht unbedingt um Geldsparen geht, ich spare trotzdem. Quasi als Bonus.
Vorab hatte ich mir sogar eine Art Ersatzplan gemacht. Falls mich doch der Einkaufswahnsinn überkommen sollte. Quasi zur Beruhigung. Alternatives „Einkaufen“ ohne Geld auszugeben. Sollte mir in dieser Zeit der Lesestoff, würde ich in die Stadtbibliothek gehen und mir ein Buch oder Zeitschriften ausleihen. Sollte ich beispielsweise all meine Teller beim Abwasch kaputtmachen, hatte ich ebenfalls Alternativen gefunden. So hatte ich eine Kiste überflüssiger Dinge aus meinem Haushalt aussortiert, die ich im Warentauschmarkt im Ernst- Toller- Weg gegen Teller eintauschen könnte. Eine Bekannte erzählte mir zudem von einem Geschenkregal in der Lahnstraße in der Nähe des Wertstoffhofes. Für wenig Geld könnte ich sicherlich auch im Kaufhaus der Jugendwerkstatt in paar Teller erstehen, auch wenn dies wieder unter Konsum fallen würde. Aber Teller könnten ja durchaus als notwenige Sache durchgehen. Im Internet stieß ich auf www.tauschring-giessen.de, wo „Tauschen statt bezahlen“ als moderne Nachbarschaftshilfe vermittelt wird. Bei Facebook sind unter den Schlagworten „Gießen verschenken“ ebenfalls diverse Gruppen zu finden, wo man teilweise Dinge geschenkt bekommt oder gegen etwas anderes eintauschen kann. Jedoch merkte ich in der vergangenen Woche, dass ich diese Angebote überhaupt nicht nutzen wollte. Da ich doch wohl sehr sorgfältig abgewaschen habe, ging auch kein Teller kaputt, den ich gegebenenfalls hätte ersetzen müssen. Ich wollte einfach nicht noch mehr Dinge in meinem Besitz, vielmehr begann ich erneut, überflüssige Sachen auszusortieren. „Und was ist mit neuen Kleidern? Wird doch jetzt Frühling!“ fragte mich eine Freundin. Ich stellte mich auf die Probe, probierte in einem Bekleidungsgeschäft diverse schöne Kleider an, die mich schon beim bloßen Anblick auf dem Kleiderbügel entzückten. Und verlies den Laden wieder, ohne auch nur ein Unterhemd gekauft zu haben. Zuhause packte ich meine Nähmaschine aus, schon lange wartete ein hübscher Koffer voller nicht passender Kleidungsstücke darauf, geändert zu werden. Mit den Inspirationen der neuen Frühjahrskollektion kamen mir auf einmal genug Ideen, wie ich diese Kleider so ändern könnte, dass sie ein ebensolches Entzücken wie der Neuware aus dem Geschäften in mir auslösen könnten. Ergebnisse gibt es dann in der nächsten Woche…
Hier gehts zum ersten Fastenartikel…